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Geschäftsführer Helmut Spanner (li.) erklärt Landrat Peter Dreier die Funktionsweise eines Holzvergasers.

Von der Innovationskraft der Firma Spanner Re² in Neufahrn konnte sich Landrat Peter Dreier am Montag bei einem Betriebsbesuch überzeugen. Gleichzeitig gratulierte er den Geschäftsführern Helmut Spanner und Thomas Bleul zur Auszeichnung als eines von „Bayerns Best 50" Unternehmen, die der Hersteller von Holz-Kraft-Anlagen in diesem Jahr vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie erhalten hat.

Als Teil der Otto Spanner GmbH beschäftigt Spanner Re² in Neufahrn rund 120 Mitarbeiter und ist auf die Produktion von Holzvergasern mit Blockheizkraftwerken zur Gewinnung von Wärme und Strom aus Hackschnitzeln spezialisiert. Bei seiner Unternehmensvorstellung ging Geschäftsführer Helmut Spanner auf die Entwicklung der Otto Spanner GmbH ein. Während man am Firmensitz in Bayerbach bei Ergoldsbach als metallverarbeitender Zulieferbetrieb für die Automobilbranche tätig ist, geht man seit 2004 mit dem Tochterunternehmen Spanner Re² völlig neue Wege im Bereich der erneuerbaren Energien.

„Unser Ziel war es, durch dieses neue zukunftsträchtige Geschäftsfeld ein weiteres Standbein für unser Unternehmen aufzubauen", betonte Spanner. War man zunächst hauptsächlich im Bereich Pellets-Heizungen tätig, kam später die Produktion von Holzvergasern mit Blockheizkraftwerken zur Gewinnung von Wärme und Strom aus Hackschnitzeln hinzu. „Wir sind eines der ersten Unternehmen, die diese Technik bis zur Serienreife weiterentwickelt hat", beschrieb Geschäftsführer Thomas Bleul die Stellung von Spanner Re² im Markt.

Spanner Holz-Kraft-Anlagen erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme aus Holzhackschnitzeln. Die in Neufahrn produzierten Anlagen haben sich bereits in großer Zahl über mehrere Jahre bewährt und werden neben Deutschland in Italien, Lettland, Japan und Kanada betrieben. Sie werden in der Land- und Forstwirtschaft, dem Hotel- und Gaststättengewerbe und bei Nahwärmenetzen eingesetzt. Alleine im Landkreis Landshut beweisen über 20 Anlagen die Praxistauglichkeit der Technologie. Die hohe Energieeffizienz, die Nutzung lokal nachwachsender Energieträger und die Kostenvorteile selbst erzeugten Stroms und selbst erzeugter Wärme seien laut Geschäftsführer Thomas Bleul die wesentlichen Vorteile diesr Anlagen.

„Mit dieser innovativen Geschäftsidee sind Sie in einer Marktlücke erfolgreich und haben viele neue und qualifizierte Arbeitsplätze in unserem Landkreis geschaffen. Daher kommt die Auszeichnung als eines der „Bayerns Best 50 Unternehmen" im Jahr 2014 nicht von ungefähr" gratulierte Landrat Peter Dreier dem wachstumsstarken Unternehmen. Ausgezeichnet wurden inhabergeführte, mittelständische Unternehmen, die in den letzten Jahren stark in Bezug auf Umsatz und Mitarbeiter gewachsen sind.

Beim Auswahlverfahren wurde besonders auf eine angemessene Eigenkapitalquote, Profitabilität sowie weiterhin positive Geschäftsentwicklung – also nachhaltiges Wirtschaften geachtet. Die durchschnittliche Umsatzsteigerung der im Wettbewerb ausgezeichneten Unternehmen betrug 27 Prozent im letzten Jahr. Mit einer Umsatzsteigerung von 39 Prozent lag die Spanner Re² deutlich über diesem Durchschnitt.

Neben den rund 120 Mitarbeitern der Spanner Re² am Standort Neufahrn beschäftigt die Otto Spanner GmbH in Bayerbach rund 200 Mitarbeiter. Im dortigen Werk wurden in den vergangenen Jahren über 10 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung des Unternehmens investiert. Insgesamt beschäftigt die Spanner-Gruppe etwa 400 Mitarbeiter. Dabei bekennt sich die Unternehmensführung ausdrücklich zu ihren Standorten im Landkreis Landshut.

„Wir finden hier sehr gute Rahmenbedingungen und arbeiten gut und vertrauensvoll mit den örtlichen Vertretern der Politik und Verwaltung zusammen", so Helmut Spanner. Allerdings brauche der Landkreis im Bereich der Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähige Lösungen. Für Spanner gehört dazu unabdingbar der Weiterbau der B 15neu über die Autobahn A 92 hinaus und ein vernünftiges Verkehrskonzept für die Stadt Landshut.

Mit beiden Forderungen rannte er bei Landrat Dreier offene Türen ein. „Ein leistungsfähiger Landkreis braucht ein leistungsfähiges Verkehrsnetz. Dazu gehört für mich auch der Weiterbau der B 15neu" betonte Dreier. Mit der Osttangente arbeite man gemeinsam mit der Stadt Landshut und der Marktgemeinde Ergolding an einer Lösung zur Entlastung des Nadelöhrs Landshut und der umliegenden Landkreisgemeinden. Beim anschließenden Betriebsrundgang zeigten sich Landrat Dreier, geschäftsleitender Beamter Albrecht Alram und Wirtschaftsreferent Ludwig Götz beeindruckt vom Ideenreichtum des Unternehmens und wünschten Spanner Re², dass die Strom- und Wärmegewinnung aus Holzgas und Hackschnitzeln weiter auf dem Vormarsch bleibt.